Tiny House: Wohnen auf Rädern für Individualisten

Das Tiny House – in den Vereinigten Staaten, wo die Bewegung ihren Ursprung hat, ist dieses Konzept bereits fest etabliert. Auch in Deutschland ist die Bewegung in erstaunlichem Tempo auf dem Vormarsch. Dennoch gibt es viele Menschen, die noch nichts von den schönen kleinen Häusern gehört haben. In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Aspekte zum Thema wohnen auf Rädern.

MINIHAUSRATGEBER Redaktion – Dieser Artikel wurde am 26.10.2021 aktualisiert.

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Wohneinheit auf Rädern, mit bis zu 50 m2 Wohnfläche und geringem CO2-Fußabdruck.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Tiny House?

Tiny Häuser sind vollwertige Wohneinheiten in kleinem Maßstab und auf Rädern. Der Bau und das Leben in einem Tiny Haus erfolgt aus einer bewussten Entscheidung heraus, als Antwort auf den Wunsch, ein einfaches Leben zu führen. Mit weniger Fokus auf materiellem Besitz und mit einem kleineren ökologischen Fußabdruck. Clevere Wege der Raumnutzung und der Einsatz innovativer Technologien sind charakteristisch für das Design und die Konstruktion von Tiny Häusern. Ein Tiny Haus ist bis zu 50 m2 groß, idealerweise (teil-)autark, von hoher Qualität und funktioniert als voll bewohnte Behausung. Mobil und bzw. völlig netzunabhängig zu sein ist eine Möglichkeit, aber keine Voraussetzung.

Für wen eignet sich ein Tiny House?

Im Prinzip eignet sich ein Tiny Haus für alle, die kostengünstig, flexibel und ökologisch nachhaltig wohnen möchten. Aufgrund des begrenzten Wohnraums den ein Tiny Haus bietet ist die Anzahl der Bewohner überschaubar. In der Regel wird ein Tiny Haus von zwei Personen bewohnt. Es gibt jedoch auch zahlreiche junge Familien, die auf 50 m2 mit einem kleinen Kind leben. 

Wie viel kostet ein Tiny House?

Die Kosten für ein Tiny Haus variieren je nach Ausstattung und Größe. Zudem macht es einen Unterschied ob man ein gebrauchtes Tiny Haus kauft oder sich ein neues erwirbt. 
Gebrauchte Tiny Häuser mit einer Wohnfläche von 50 m2 gibt es schon ab 5.000 EUR. Der Kauf oder Bau eines gleich großen neuen Tiny Hauses kostet im Durschnitt 45.000 EUR.

Kaufen oder selber bauen?

Je nach handwerklichem Geschick ist es mehr oder weniger Sinnvoll ein Tiny Haus selber zu bauen. Zudem hängt es auch davon ab, welche Ansprüche man an sein zukünftiges Haus auf Rädern hat und welche zeitlichen Ressourcen man zur Verfügung hat, um ein solchen Projekt umzusetzen.
Gerade im Hinblick auf fehlende Ressourcen wie handwerkliches Geschick sowie Zeit, ist es wohl für den ein oder anderen wohl effizienter ein gefertigtes Tiny Haus zu kaufen. 

Wie sieht es mit der Nutzungsdauer aus?

Da es sich im Prinzip um ein Fahrzeug handelt, besitzt dieses im Vergleich zu einem Minihaus eine viel geringere Nutzungsdauer. Bei ordentlicher Instandhaltung und Wartung ist in der Regel nach 30 Jahren die Nutzung des Wohnanhängers beendet.

Die Vorteile

Flexibel
Aufgrund der baulichen Beschaffenheit, bietet dir ein Tiny Haus eine sehr hohe Flexibilität was die Wahl des Standortes angeht. Solltest du eine neue Arbeitsstelle antreten, die eine Ortsveränderung mit sich bringt, oder dich der bisherige Standort deines Tiny Hauses langweilen, kannst du jederzeit dein Zuhause flexibel umziehen.

Einfach
Begrenzter Raum übt auf viele Menschen einen gewissen Reiz aus. Der Trend hin zu “weniger ist mehr” verstärkt sich von Jahr zu Jahr und gerade deshalb eignet sich ein Tiny Haus enorm.

Nachhaltig
Auch bin Bezug auf Nachhaltigkeit bietet dir ein Tiny Haus beste Voraussetzungen, um die CO2-Bilanz niedrig zu halten. Glaubt man Branchenkennern, entsteht bei dem Bau eines klassichen Hauses soviel Abfall, um damit zwei Tiny Häuser bauen zu können. 

Ästhetik
Tiny Häuser sprechen die Fantasie vieler Menschen an. Handwerkliches Geschick, ein Auge für Details, viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit werden in das Design gesteckt. Auf dem herkömmlichen Wohnungsmarkt ist ein schönes Design oft weniger wichtig als die verkaufbare Quadratmeterzahl. Die Auswahl richtet sich daher nach Letzterem, so dass man oft in einer lieblosen Betonplatte wohnt. 

Kosten
Die Baukosten eines Tiny Hauses sind im Vergleich zu einem klassichen Einfamilienhaus sehr überschaubar und erfordern in der Regel keine hohen Investitionssummen. Im Durchschnitt geben klassische Hausbesitzer 25 bis 50 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Ein Tiny Haus Besitzer kann diesen Teil seines Budgets für andere Ausgaben verwenden. Der Verbrauch von Wasser, Strom und Gas ist in einem Tiny Haus viel geringer als in einem herkömmlichen Haus. Außerdem sind viele Tiny Häuser so ausgestattet, dass sie ihre eigene Energie erzeugen können, z. B. durch den Einsatz von Solarzellen und Batterien, was die Kosten noch weiter senkt.

Zeitersparnis
Aufgrund der niedrigen Kosten, die beim Bau oder Kauf eines Tiny Hauses entstehen, sind Tiny Haus Besitzer in der Lage die Arbeitszeit zu verkürzen. Die dadurch gewonnene Zeit, wird von vielen Tiny Haus Besitzern genutzt, um ausgedehnte Reisen zu unternehmen oder an eigenen Projekten zu arbeiten.

Sozialkontakte
Zahlreiche Tiny Haus Besitzer schwärmen von der Zunahme von sozialen Kontakten, die ein Leben im Tiny Haus mit sich bringt. Vor allem wenn man in einem Tiny Haus Dorf lebt, ist es viel einfacher, mit seinen Nachbarn in Kontakt zu treten. Man teilt Zeit und Besitztümer, hilft einander in Zeiten der Not und stärkt dabei den Gemeinschaftssinn.

Wie sieht es baurechtlich aus?

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten darfst du dich in Deutschland mit deinem Tiny Haus nicht einfach nach deinem Wunsch niederlassen. Das deutsche Baurecht greift auch für Tiny Häuser.
Unter folgendem Link findest du mehr Informationen zur jeweiligen Landesbauordnung.

Fazit

Tiny Häuser sind besonders für Menschen geeignet, die sich auf kleinem Raum wohl fühlen, sich nicht für einen Hauskredit hoch verschulden möchten und sich eine größtmögliche Flexibilität erhalten wollen.

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